Als er am Donnerstag, 2. Oktober, an einer Lungenembolie starb, trug er seinen SG-Hoya-Trainingsanzug. Typisch für Rüdiger Hartmann, dessen Herz immer für die SG Hoya geschlagen hat - bis zuletzt. Er ist 67 Jahre alt geworden und hat sich in der SG zahlreiche Verdienste erworben: Er hat fast bei jedem Team als Betreuer gewirkt, war immer hilfsbereit und konnte nicht beziehungsweise nur sehr schlecht "Nein" sagen, wenn ihn jemand um etwas gebeten hatte. Rüdiger Hartmann war so hilfsbereit, dass manchmal die Befürchtung bestand, er könne sich womöglich ausnutzen lassen. Aber Rüdiger Hartmann hat alles, was er machte, mit Freude gemacht. Dabei hatte er sehr wohl auch Sorgen, die er entweder aus eigener Kraft beseitigt hatte beziehungsweise sich auch helfen ließ. Letzteres nur von ganz, ganz wenigen Menschen, denen er vertraut und mit denen er über seine Sorgen gesprochen hatte. Seine Fußball-Heimat war zuletzt das "Ü50"-Team (kleines Bild in der Galerie, vorne ganz rechts), für das er anfangs noch selbst spielte, weil Personal gefehlt hatte, zuletzt aber als guter Geist und Betreuer wirkte. Die Nachricht von seinem Tod verbreitete sich wie ein Lauffeuer und aus Rücksicht auf seine wenigen Angehörigen haben wir zwei Tage gewartet, um ihn an dieser Stelle zu würdigen. Der Mensch Rüdiger Hartmann, der nicht sonderlich viel Glück in seinem Leben gehabt und früh seine Frau Petra verloren hatte, war zweifelsohne beliebt. Er machte keinen Stress und war einer derjenigen, der sich kein Spiel der Kreisliga-Kicker durch die Lappen gehen ließ. Auch die weiteste Auswärts-Fahrt mit seinen Passagieren an Bord war dem Ex-Trucker nicht zu weit. SG-Chef Michael Tandecki will am Sonntag, 5. Oktober, während der um 11 Uhr beginnenden Jahreshauptversammlung den - wirklich plötzlich und unerwartet - Verstorbenen würdigen, die Herren-Fußballer tragen morgen und am Sonntag Trauerflor zu Ehren Rüdiger Hartmanns, der einfach künftig fehlt. -- KH